Über den heilsamen Umgang mit der Welt
(aus Newsletter 2/2025)
Wenn wir zur Zeit auf die Geschehnisse in der Welt schauen, erleben das viele von uns als belastend oder sogar bedrohlich. Tatsächlich haben sich viele negative Entwicklungen, die schon seit einigen Jahren wahrnehmbar sind, in den letzten Wochen und Monaten noch einmal deutlich verstärkt und beschleunigt. Viele fühlen sich angesichts dessen ohnmächtig. Was tun, wenn die politische, soziale und ökologische Situation immer schlechter wird?
Aufgeregtheit, Angst und Besorgtheit helfen offensichtlich nicht weiter.
Zuallererst sind wir aufgefordert, nun erst recht in unserer Mitte und in unserer Ausrichtung zu bleiben bzw. uns darauf zurückzubesinnen. Wenn die Welt um uns immer ver-rückter wird, ist es umso wichtiger, dass möglichst viele klar und in ihrer Mitte bleiben.
Letztlich geht es darum, so gut wie es uns gerade möglich ist, der Frieden, das Licht und die Liebe zu sein, die wir alle im Kern unseres Wesens sind. Dann verkörpern wir nicht nur den Wandel, den wir im Außen sehen wollen, sondern dann ermöglichen wir auch, dass heilsamer Wandel durch uns geschehen kann.
Spüre in Deinen Körper. Lass Dich vom achtsamen Lauschen Deines Atems zu Deiner stillen Mitte tragen. Spüre auch Dein Herz. Lasst Dich in Deinem tiefsten Sein, Deinem Wesenskern, der Essenz ankommen.
Was möchtest Du von dort aus tun? – Und wie möchtest Du es tun? – Für manche mag von dort aus politisches und/oder soziales Engagement angesagt sein. Wichtig ist, dass wir auch bei politischem und sozialem Engagement in unserer Mitte bleiben und dass es nicht angesichts von derzeit noch übermächtigen Gegenkräften in Verzweiflung oder gar Bitterkeit und Resignation umschlägt.
Aber auch, wenn ausgehend von Deiner Mitte, Deinem Wesenskern, Deiner Verbindung mit der Ganzheit etwas ganz anderes geschehen möchte, wird sich dies heilsam auf das Ganze auswirken.
Craniosacral-Praktizierende haben es bei all dem leichter, denn wir sind ja bei unserer Arbeit ohnehin aufgefordert, gesammelt und in unserer Mitte zu bleiben und sind zugleich über die beständige Ausrichtung auf den Atem des Lebens mit der Essenz – mit dem, was jenseits von bedingten und äußeren Zuständen liegt – verbunden.
Und aus unserer craniosacral-therapeutischen Heilarbeit wissen wir um die immensen selbstheilenden Kräfte, die in uns allen wohnen, und dass es einer der größten therapeutischen und medizinischen Fehler ist, diese zu unterschätzen oder gar zu verleugnen.
Ja, die Situation in der Welt ist in vieler Hinsicht völlig verrannt. Aber warum sollten wir nicht auf die Welt mit dem gleichen Vertrauen schauen wie wir auf unsere Klienten bzw. Patienten schauen im Wissen um ihre ungeheuren und oftmals verborgenen Selbstheilungskräfte?
Letztlich wird alles, was nicht wahrhaftig ist, früher oder später in sich zusammenfallen. Viele haben das schon in ihrem eigenen Leben erfahren und auch auf der Ebene politischer Geschehnisse haben wir es gerade im 20. Jahrhundert immer wieder beobachten können. Das heißt nicht, dass dies schnell oder schmerzlos gehen wird. Und zumindest für die nächsten Jahre deutet vieles darauf hin, dass die Lage in der Welt noch schwieriger werden wird.
Viele haben auch erfahren, dass wenn sie in sehr schwierigen Lebensphasen im Vertrauen und in der inneren Ausrichtung bleiben, sie dadurch an innerer Stärke gewinnen und dass dann ihr Leben anders wird und in vielerlei Hinsicht eine neue Qualität gewinnt. Das ist grundsätzlich auch auf globaler Ebene möglich.
Zugleich wird in diesen herausfordernden Zeiten das Licht (oder wie auch immer Du ES nennen möchtest) immer leichter zugänglich für alle, die sich dafür öffnen. Das ermöglicht Wandlung umso mehr.